«Hallelujah 7»

Christoph_Sigrist
Christoph Sigrist
Pfarrer am Grossmünster Zürich und Föbü

Als Pfarrer an der Stadtkirche St. Laurenzen war die Olma-Zeit fast so heilig wie Weihnachten und Ostern, mit dem Unterschied, dass für mich als reformierten Christ alle Zeiten heilig und nicht heilig sind. Ich konnte die Arbeit in der Offenen Kirche St. Leonhard und die Stadtkirche im Oktober nicht erfüllen, ohne in der Halle 7 abends die Menschen zu treffen, mit denen ich den Alltag teilte.
Aus dem Hallo Halli entstand der besondere Klang der Halle, ein Hallelujah auf die Zahl 7. Sieben ist in allen Religionen die Zahl der Vollkommenheit. Die Drei als Zahl für Gott, multipliziert mit der Zahl Vier für die vier Elemente der Welt, spannt einen besonderen Resonanzraum zwischen Himmel und Erde. Darin wird der himmlische Klang an der Realität der Welt gerieben. Aus der Reibung entstehen Obertöne von Trauer und Freude, Angst und Vertrauen, für die das Bodenpersonal der Kirchen hellhörig sind.
Nun seit mehr als 20 Jahren Föbü in St. Gallen und Pfarrer am Grossmünster Zürich spanne ich den Olma-Raum weit über St. Gallen und die Ostschweiz nach Zürich, so wie es vor 500 Jahren ein Toggenburger namens Ulrich Zwingli auch gemacht hat. Wie auch die Hallen in Zukunft heissen mögen, mit welchen Zahlen sie im Volksmund genannt werden, auch in Zukunft werden sich unverfügbar solche Augenblicke in der Begegnung mit Menschen, Maschinen und Tieren unverfügbar einstellen, wo etwas zu vibrieren beginnt und die Seele zu schwingen beginnt.

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