Im August haben die Olma Messen St.Gallen die geplante Wandlung der Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft und die damit verbundene Kapitalerhöhung von CHF 20 Mio. angekündigt. Nach rund 100 Tagen kann ein Zwischenstand von CHF 6 Millionen verkündet werden. Starke Signale kommen von Gewerbe, Landwirtschaft und bestehenden Genossenschaftern. Auch bei Privaten stösst die neue Liebhaberaktie auf Interesse. Aktuell sind erst Reservationen* von Aktien möglich, die offizielle Zeichnung startet voraussichtlich im ersten Quartal 2023.
«Gut drei Monate nach der Ankündigung der geplanten Wandlung in eine Aktiengesellschaft dürfen wir einen ersten Zwischenstand verkünden», sagt Christine Bolt, Direktorin der Olma Messen St.Gallen. Die gut besuchte OLMA im Oktober sowie aussergewöhnlich viele Buchungsanfragen für Kongresse und Events geben dem Vorhaben Rückenwind. Unternehmen, Verbände und Private haben ihr Interesse an der Kapitalerhöhung bereits offiziell angekündigt bzw. ihre bestehenden Genossenschaftsanteile erhöht. Zahlreiche Gespräche laufen noch.
Kapitalerhöhung nimmt Fahrt auf
Von Anfang an setzte sich das lokale und regionale Gewerbe für die Zukunft der Olma Messen ein. Felix Keller, Geschäftsführer Gewerbe Stadt St.Gallen: «Es liegt stark im Interesse des Gewerbes und Detailhandels, dass die Olma Messen gut gerüstet in die Zukunft schreiten können. Viele unserer Mitglieder sind regelmässige Lieferanten der Olma Messen. Wir haben unsere Mitglieder aktiv aufgefordert, das Vorhaben zu unterstützen.» Dieser Aufruf hat gewirkt. Sowohl der kantonale wie auch der städtische Gewerbeverband mit den Subgenossenschaftern haben das Genossenschaftskapital um total eine Viertelmillion aufgestockt. Zusätzlich engagiert sich Pro City St.Gallen neu als Genossenschafterin. Ebenfalls ein breiter Rückhalt geniessen die Olma Messen bei der Landwirtschaft. Stellvertretend für die Ostschweizer Bauernverbände betonte Peter Nüesch, Präsident des St.Galler Bauernverbands, kürzlich in einer Medienmitteilung die grosse Bedeutung der OLMA als Schaufenster der Landwirtschaft «zur Förderung des Verständnisses zwischen Produzenten und Konsumenten sowie zur Pflege des Dialogs zwischen Stadt und Land». Zahlreiche Verbände aus dem landwirtschaftlichen Umfeld haben ihre bestehenden Anteile erhöht, teilweise um rund 50 %. Unter anderem engagieren sich die LAVEBA Genossenschaft mit einer halben Million Franken sowie die vereinigten Milchbauern Mitte-Ost mit einem bedeutenden Betrag.
Liebhaberaktie für Private
Als AG können die Olma Messen einer breiten Trägerschaft aus Ostschweizer:innen und Zugewandten gehören und damit den Menschen, die sie seit Generationen begeistern. So können sich neu auch Privatpersonen beteiligen, was rege genutzt wird. Bereits rund 3’500 Aktien wurden von Privaten reserviert* (Stand 20.11.2022).
Unternehmen steigen noch als Genossenschafter ein
Die heutigen Statuten der Genossenschaft lassen nur juristische Personen mit einem Mindestanteil von CHF 10’000 zu. Wer heute noch als Genossenschafter einsteigt, profitiert von einer 1:1-Umwandlung der Anteile von der Genossenschaft in die Aktiengesellschaft, welche am 28. April 2023 geplant ist. «Wir dürfen mehrere neue Genossenschafter in unserer Reihe begrüssen, für welche diese Konditionen attraktiv sind. Zudem laufen derzeit viele Gespräche», so Christine Bolt. Dies sei einerseits ein starkes Zeichen, andererseits trage es bereits einen Teil zur entspannten Liquidität der Olma Messen St.Gallen bei.
Gute Gespräche auf der politischen Bühne
Die finanzielle Zukunftssicherung der Olma Messen St.Gallen beruht auf drei Massnahmen. Nebst der geplanten Wandlung in eine Aktiengesellschaft und der Kapitalerhöhung sollen die im Jahr 2020 gewährten Darlehen von Stadt und Kanton St.Gallen von je CHF 8.4 Mio. in Eigenkapital gewandelt werden. Thomas Scheitlin, Verwaltungsratspräsident der Olma Messen St.Gallen, betont: «Diese Lösung haben wir gemeinsam mit Stadt und Kanton St.Gallen sowie den Banken erarbeitet.» Dennoch löste das Vorhaben auf der politischen Bühne differenzierte Diskussionen aus. Im Rahmen von Fraktionssitzungen, vorberatenden Kommissionen und weiteren formellen und informellen Plattformen konnten die Verantwortlichen der Olma Messen St.Gallen die vielen eingegangenen Fragen zum komplexen Vorhaben weitgehend beantworten und die Bedeutung – insbesondere die regionalwirtschaftlichen Effekte – darstellen. Thomas Scheitlin ergänzt: «Ein Ja zur Vorlage wäre ein wichtiges Zeichen, das Vertrauen schafft und unserem Vorhaben weiteren Rückenwind gibt.» Die Parlamente beschliessen ab Ende November in ihren Sessionen über die Wandlung des Darlehens.
Die Olma Messen St.Gallen
Die Olma Messen St.Gallen sind der bedeutendste Begegnungsort der Ostschweiz. Rund 95 Mitarbeitende sorgen dafür, dass auf dem Messegelände jährlich rund 800’000 Menschen im Rahmen von Messen, Kongressen und Events zusammenfinden – sei es mit Eigen- oder Gastformaten. Die Genossenschaft zählt zu den grössten und wichtigsten Messeveranstalterinnen der Schweiz und ist gleichzeitig ein wichtiges Stück St.Galler Identität. Mit ihren zahlreichen Aussteller:innen, Veranstalter:innen und Besucher:innen sind die Olma Messen ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region. Gemeinsam generieren sie in der Ostschweiz (SG, AI, AR, TG) jährlich CHF 177 Mio. Franken Umsatz. Mit den Aktivitäten sind ebenfalls Beschäftigungseffekte von rund 1’350 Vollzeitstellen verbunden.
Mit der neuen Halle 1 erweitern die Olma Messen ihr Gelände und ihr Angebot. Die neue Halle wird St.Gallen als Messe- und Eventstadt mit überregionaler Strahlkraft stärken. Die Eröffnung der neuen Halle 1 ist auf das erste Quartal 2024 vorgesehen (Teileröffnung OLMA 2023).